Drei Grazien

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Zuletzt bearbeitet am 07.05.2023 14:35
Die drei Grazien haben heute einen mythischen Bezug, der wohl alle menschlichen Lebenslagen abdecken kann. Dabei lassen sie sich auf drei Zeiten eines Tages - Morgen- und Abendrot, sowie die Nacht und den Tag eingrenzen. Die "Blühende" bedient sich dieser Tageszeiten, sie ist der Tag, wo der Mond unsichtbar mit der Sonne zieht (da sie - z. B. als die Blühende - über dem Horizont steht). Der Frühlingsreigen beginnt mit dem Blumenschmuck. Der oder die "Anmutige" bezieht sich auf das Abendrot, aber nur dann, wenn beispielsweise Merkur zum Tagesausklang am rötlichen Himmel zu sehen ist. Die "Strahlende" ist in ihrer Art an Tag und Nacht gebunden. Alle Grazien umarmen sich, das heißt im Rahmen der Hilfsgottheiten (vom Mond bis zur Sonne) sind viele Möglichkeiten denkbar. Ich nehme an: alle sichtbaren Himmelskörper werden strahlend genannt; alle Himmelskörper im Abend- oder Morgenrot sind anmutig bzw. frohsinnig. Beispiel: Merkur scheint am Abendhimmel halbjährlich im Wechsel (Frühling, Sommer gegen Herbst und Winter). Die Sonne mit dem unsichtbar laufenden Mond wird als blühend bezeichnet. Bei der Reihenfolge der Planetengötter taucht meist die Strahlende auf, sie steht für die Nacht oder den Tag. Hier auch ziemlich einfach zu erläutern; z. B. bei einem Geburtshoroskop muss geklärt werden, ob es Tag, Nacht oder die Zeit dazwischen ist, um mit einer Vorhersage beginnen zu können. Das ist der Grund warum nicht nur sieben damals bekannte Planeten zu sehen sind, sondern eben acht Personifikationen. Erinnern wir uns an "Aurora / Eos" (im goldenen Zeitalter), so wird das Universum zweigeteilt. Der Mond herrscht über die Nacht und die Sonne herrscht über den Tag (so wie es in der Bibel von Mose beschrieben steht). Aurora ist dementsprechend die Schwester der beiden und stellt selbst den geröteten Himmel dar. Um die Gewichtigkeit zwischen Tag und Nacht neu zu regeln, bedurfte es einer Neuausrichtung, diese stellt eben das Dreiergespann der Grazien dar, welches später noch modifiziert werden sollte.
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Zuletzt bearbeitet am 14.06.2023 21:14
Die drei Grazien von Agostino Carracci sind Allegorien der inneren Planeten. Sie verkörpern die jungfräuliche Welt der Jugend. Dazu gehören: Luna, sie gibt ihr Phlegma für die Kleinkinder, die neu Geborenen. Merkur steht für das Wissen, welches ab dem Kindheitsalter zählt. Venus führt bis zur geschlechtlichen Reife. Alle drei stehen kurz vor der Welt der Erwachsenen, dazu zählen Mars, Jupiter, Saturn und wieder Luna, allerdings haben sich durch Luna - in den erwachsenen Altersstufen - die Säfte verändert, in cholerische, melancholische und phlegmatische Temperamente. Sol steht als Vermittler zwischen der Welt der Erwachsenen und der Welt der Kinder und Jugendlichen, er bescheint alle Planetengötter. Ein berühmtes Beispiel ist in Botticellis Primavera abgebildet, die drei Grazien verkörpern als Allegorie Fröhlichkeit, Anmut und Strahlkraft in einer jungfräulichen Welt. Als die jugendliche Chloris zur erwachsenen Flora wird, breitet sich vor ihr - oder durch sie - der Frühling aus.
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Zuletzt bearbeitet am 10.07.2024 16:57
Die drei Grazien stellen eigentlich die vier Elemente dar. Nur gelten für Aspekte die vier platonischen Schnitte der Körper, für Feuer, Erde, Luft und Wasser. Da der Hexaeder im Schnitt mit dem Oktaederschnitt identisch ist, gelten nur drei Körper bzw. Aspekte. Also Sechseck, Quadrat, und gleichseitiges Dreieck mit den entsprechenden Winkel 60°, 90° und 120°. Unterschieden wird zwischen Oktaederschnitt und Hexaederschnitt in dem die drei "jungen Planeten" Mond, Merkur, Venus und (Sol) den Oktaeder kennzeichnen. Sobald "ältere Planeten "Mars, Jupiter und Saturn im Spiel sind, gilt der Hexaeder als Element Erde. Deshalb sind die Grazien immer jugendlich bzw. kindlich. Aspekte werden bei Ptolemäus angewandt. Von der Erde werden 60°, 90° und 120° gemessen, dann sind in den bestimmten Abschnitten die drei Grazien am Himmel symbolisch als von Planeten begrenzte Strecken zu sehen. Die vier Elemente werden aber innerhalb der Temperamentenlehre vollständig einzeln abgebildet, siehe: Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker und Phlegmatiker. Eine Grazie aber, stellt das Wasser dar, eine weitere stellt das Feuer dar und die letzte Grazie stellt die Erde und zugleich die Luft dar. Innerhalb der Kirchentonarten siehe Gaffurius: Practica musicae (Gaffurius, Franchinus) von 1496.

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