Das Sammlungsschaufenster im Forum Wissen

Das Sammlungsschaufenster im Forum Wissen gibt fächerübergreifend Einblicke in die Vielfalt der Göttinger Sammlungen. Wissenschaftliche Instrumente stehen direkt neben präparierten Tieren, Kunstwerke treten in Dialog mit Pflanzenbelegen. Modelle und Bücher illustrieren Erkenntnisse, die aus den Laboren, Werkstätten, Seminarräumen und Büros der Universität stammen. Am Schaufenster sind QR-Codes zu jeder Sammlung angebracht. Mit dem Smartphone können sich Besucher*innen damit ganz einfach über die jeweiligen Sammlungen und gezeigten Objekte informieren. Wir bieten hier Zugang zu diesen Informationen, einerseits entsprechend der Anordnung vor Ort (Grundriss), andererseits in den vier Grobkategorien des Sammlungsportals: Kultur, Natur, Medizin und Apparate.

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Königliche Modellkammer

Die Modellkammer ist eine der ältesten Sammlungen der Universität Göttingen. Einst waren die verschiedenen Objekte aus Ingenieur- und Bergbau, Landwirtschaft und Wasserabbau in der ganzen Universität verteilt und dienten der praktischen Anschauungsmethode in der Ausbildung höherer Staatsbeamter. Der Ökonom Johann Beckmann nutzte die Modelle nicht nur im Unterricht, sondern auch zur Vorbereitung auf Exkursionen in den Harzer Bergbau. Mithilfe der Modelle konnten die Studenten einen praktischen Bezug zu den Konstruktionen herstellen.

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Altertumswissenschaftliches Filmarchiv Sammlung Stern

So könnte das antike Rom ausgesehen haben – diese Botschaft vermitteln Antikfilme mit ihren Darstellungen der Vergangenheit. Längst werden archäologische Grabungen filmisch dokumentiert. Althistoriker*innen geben Interviews für diverse Fernsehformate; Journalist*innen spüren antiken Reiserouten nach. Auch in Werbespots wird die Epoche gerne eingesetzt oder in politischen Imagefilmen instrumentalisiert.

Welche Vorstellungen von der Antike werden dabei erzeugt? Wie und warum wird von der griechischen, germanischen, römischen oder keltischen Geschichte erzählt? Das Altertumswissenschaftliche Filmarchiv Sammlung Stern ist seit seiner Gründung 2017 ein Ort, an dem solche Fragen durch Forschung und langfristige Bewahrung des Materials beantwortet werden.

Die Sammlung geht zurück auf den Nachlass des Archäologen, Filmforschers und Museumspädagogen Tom Stern (1958-2016). Zuspenden sorgten seitdem für eine materielle und inhaltliche Erweiterung des Bestandes, oft über die Filmzeugnisse selbst hinaus. Wenn es darum geht, Filme und ihre Wirkung wissenschaftlich einzuordnen, gehören dazu auch Objekte aus der Entstehungs- und Nutzungsgeschichte: ein Drehbuch, ein Projektor oder ein Aufführungsprogramm.

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Vergleichssammlungen der Abteilung für Palynologie und Klimadynamik

In der Abteilung für Palynologie und Klimadynamik werden Pollen und Sporen gesammelt, um die Vegetationsgeschichte zu erforschen. Die Sammlung ist eine reine Forschungs- und Lehrsammlung und wird nicht ausgestellt.

Die Sammlungen der Abteilung Palynologie und Klimadynamik gliedern sich in drei Bereiche: Die Vergleichssammlungen der Abteilung, die Sammlung und Datenbank rezenter und subfossiler Hölzer des Dendrolabors sowie die Paläo-Ethnobotanische Sammlung Willerding.

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Sammlung historischer Gegenstände am Institut für Astrophysik

Die Sammlung geht auf eine der ältesten Einrichtungen der Göttinger Universität zurück, die 1748 gegründete Sternwarte. Sie dokumentiert zweieinhalb Jahrhunderte Wissenschaftsgeschichte sowie das Wirken herausragender Göttinger Wissenschaftler, unter anderem Tobias Mayer (1723–1762), Carl Friedrich Gauß (1777–1855) und Karl Schwarzschild (1873–1916). Sie umfasst einen umfangreichen Bestand von Gegenständen und Instrumenten aus dem 17. bis 20. Jahrhundert, die für astronomische und geodätische Messungen sowie für andere wissenschaftliche Untersuchungen an der Göttinger Universitäts-Sternwarte verwendet wurden.

5
Wildbiologische Sammlung

Die Wildtierwissenschaften befassen sich mit den Wechselwirkungen zwischen Wildtieren und ihren Lebensräumen in unterschiedlichen Ökosystemen. Der Ursprung der Sammlung geht auf die wildbiologische Forschungs- und Lehrtätigkeit der im Jahr 1868 in Hannoversch Münden gegründeten Forstakademie zurück. Heute zeigt die Sammlung Exponate heimischer und exotischer Wildtiere, wobei der Schwerpunkt auf Geweihen und Hörnern von Säugetieren liegt. Die umfangreiche Sammlung von Geweihen des heimischen Rehwildes (Capreolus capreolus) demonstriert beispielsweise die Variabilität der Geweihausformung. Eine Vielzahl von sogenannten abnormen Gehörnen erlaubt es, deren Entstehungsursachen am Objekt zu erläutern.

Die Objekttexte dieser Spalte sind derzeit noch in Arrbeit. Wir bitten um Verständnis.

6
Forstzoologische Sammlung

Der Ursprung der Forstzoologischen Sammlung liegt in der zoologischen Forschungs- und Lehrtätigkeit der im Jahr 1868 in Hannoversch Münden gegründeten Forstakademie. Für die damaligen Lehrfächer Entomologie, allgemeine Zoologie, Ornithologie und Säugetierkunde wurden alsbald eigene Lehrsammlungen begonnen. Sie haben mit beachtlichem Zuwachs die Zeiten überdauert und zeigen umfassend die im südlichen Niedersachsen heimischen Insekten, Vögel und jagdbare Wildarten, letztere anhand von Geweih- und Gehörnpräparaten.

Die Objekttexte dieser Spalte sind aktuell noch in Bearbeitung. Wir bitten um Verständnis.

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Münzkabinett

Mit über 40.000 Münzen und Medaillen ist die Georgia Augusta im Besitz des deutschlandweit drittgrößten akademischen Münzkabinetts (nach denen der Leipziger und der Tübinger Universität). Die Sammlung wurde 1773 begründet, als die Naturalien und »Kunstsachen«, darunter auch zahlreiche Münzen des Göttinger Professors Christian Wilhelm Büttner (1716 – 1801), für die Georg-August-Universität erworben wurden. Daraus entstand unter Leitung von Christian Gottlob Heyne (1729 – 1812) das »Königliche Academische Museum«. Als Altphilologe interessierte sich Heyne vor allem für die Münzen der Römischen Republik, die Sammlung enthielt jedoch von Beginn an auch nachantike Münzen.

8
Anthropologische Sammlung

Die Sammlung der Abteilung für Historische Anthropologie und Humanökologie gehört zu den relativ jungen Sammlungen der Universität. In den 1950er-Jahren wurde der Grundstock durch die Überlassung einer umfangreichen Sammlung menschlicher Schädel aus dem Hamburger Völkerkundemuseum gelegt. Die Kieler Remane-Sammlung mit Primatenschädeln ergänzte diese in den 1970er-Jahren. Inzwischen enthält die Göttinger Sammlung zahlreiche Skelettserien unterschiedlicher Zeitstellungen aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Sie wird ständig um (prä)historische Skelette erweitert, die nicht für eine Wiederbestattung vorgesehen sind. 

9
Forstbotanischer Garten und Pflanzengeographisches Arboretum

Der forstbotanische Garten und sein Pflanzengeographisches Arboretum wurden nach dem Umzug der Forstlichen Fakultät von Hann. Münden nach Göttingen neu gegründet. Er ist bestens in die forstliche Lehre integriert, besteht seit 1973, ist ca. 40ha. groß und erstreckt sich fast über den gesamten Nordcampus der Universität bis zum Faßberg. Mit über 2000 Gehölzarten gehört er zu den größten und artenreichsten Gehölzsammlungen im Deutschsprachigem Raum.

Seit 1995 wird er nach ökologischen Gesichtspunkten sehr naturnah bewirtschaftet. Seine zum großen Teil sehr Kräuterreichen Wiesen haben sich zu einem attraktiven Lebensraum auch für selten gewordene Insekten, Vögel, Amphibien und Kleinsäuger entwickelt und zeichnen sich durch eine sehr hohe Biodiversität aus.

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Sammlung am Seminar für Ägyptologie und Koptologie

Die Aegyptiaca der Universität Göttingen, die z.T. schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts auf Initiative J. F. Blumenbachs (1752-1840) für das Akademische Museum erworben worden sind, finden sich auf unterschiedliche Sammlungen verteilt. Mumien, Teile von Mumien und Grabausstattungen werden in den Archäologischen Sammlungen, der Anthropologischen Sammlung und in der Sammlung des Zentrums Anatomie aufbewahrt. Dagegen sind die meisten der heute am Seminar für Ägyptologie und Koptologie befindlichen Objekte Dauerleihgaben der Ethnologischen Sammlung und tragen noch entsprechende Inventarnummern. Diese kamen im Jahr 1939 über die Privatsammlerin Emilie Ronath in den Besitz des Instituts für Völkerkunde (heute: Institut für Ethnologie). Frau Ronath hatte sie während ihrer Tätigkeit als Erzieherin in Ägypten zwischen 1881 und 1887 gesammelt. Ergänzt wird die Lehrsammlung des Seminars für Ägyptologie und Koptologie durch eine von Hermann Kees (1886-1964), Leiter des Seminars von 1924 bis 1945, eingerichtete Keramiklehrsammlung (2012 erfasst und datiert von Eva-Maria Engel).

Die Aegyptiaca der Ethnologischen Sammlung wurden in der Folge einer Ausstellung von ägyptischen Kleinkunstobjekten im Jahre 1997 als Dauerleihgaben an das Seminar für Ägyptologie und Koptologie übertragen. Sie sind in dem 73 Objekte mit Inventarnummern umfassenden „Katalog der Aegyptiaca der Völkerkundlichen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen“ (Göttingen 2005) von Barbara Böhm erschlossen.

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Sammlung historischer Gegenstände am Institut für Geophysik

Das Institut für Geophysik hat seinen Ursprung im Erdmagnetischen Institut, das im Januar 1898 als Ausgründung der "Abteilung B" der Sternwarte der Universität Göttingen entstand. Am 2. Juli 1898 wurde das Erdmagnetische Institut zu einem Geophysikalischen Institut erweitert, zu dessen Direktor Emil Wiechert ernannt wurde. Dadurch entstand das weltweit erste Institut für Geophysik. Die Sammlung des Instituts wurde erst im Jahr 1997 eingerichtet und enthält vor allem Geräte und Apparaturen für geodätische und geomagnetische Messungen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert.

 

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Humanembryologische Dokumentationssammlung Blechschmidt

Die Erforschung der frühen menschlichen Gestaltentwicklung ist auf Sammlungen von Zufallsfunden, zum Beispiel Fehlgeburten, angewiesen. Weltweit existieren nur sehr wenige Sammlungen menschlicher Embryonen. Die bedeutendste ist die Carnegie-Collection in Washington D.C., die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Franklin P. Mall (1862–1917), einem Schüler des Leipziger Anatomen Wilhelm His (1831–1904), begründet wurde. Auch der Direktor des Göttinger Anatomischen Instituts Erich Blechschmidt (1904–1992) sah sich in der Tradition von His, der als Begründer der humanembryologischen Forschung gilt. Von 1942 bis 1969 baute Blechschmidt eine Sammlung mit 430 histologischen Schnittserien menschlicher Embryonen und Feten auf, die heute weltbekannt ist.

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Rechnermuseum der GWDG

Das Rechnermuseum der GWDG wurde 1980 auf Initiative von Manfred Eyßell (†) gegründet. Als Kustos pflegte und erweiterte er die Sammlung mit großem Engagement. Zu den wichtigsten Objekten gehören Bauteile und Zubehör des Großrechners UNIVAC, zu dessen Betrieb die GWDG gegründet wurde. Anhand dieser Objekte, sowie weiterer Rechenmaschinen, Datenträger und Elektrobauteile zeichnet das Rechnermuseum die Entwicklungsgeschichte der Rechentechnik und Datenverarbeitung weltweit und speziell in Göttingen nach.

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Sammlung mathematischer Modelle und Instrumente

Zu besichtigen sind über 500 Objekte, darunter viele geometrische Modelle aus Gips, Holz, Karton, Fäden oder Metall, sowie Rechenmaschinen, Zeichengeräte, Integraphen, kinematische und mechanische Modelle. Die ältesten Modelle sind Kartonpolyeder von 1780. Die meisten Objekte stammen allerdings aus der Zeit zwischen 1870 und 1920 und geben einen reichhaltigen Einblick in die Mathematik dieser Epoche, in der Göttingen zu einem der bedeutendsten mathematischen Zentren in der damaligen Welt wurde.

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Alter Botanischer Garten

Der Botanische Garten an der Karspüle wurde 1736 gegründet und gehört damit zu den ältesten Einrichtungen der Universität. Von Albrecht von Haller als Hortus Medicus konzipiert, erfüllt der Garten bis heute eine wichtige Funktion in der botanischen Forschung und Lehre. Darüber hinaus wird er von ca. 100.000 Besucherinen und Besuchern jährlich als „Fenster zu Natur“ geschätzt und ist zudem als innerstädtischer Biodiversitäts-Hotspot Heimat für viele, teils seltene Tierarten geworden. 

Da die teils gepflegte, teils naturnahe Gartenanlage seit ihrer Gründung mit der gleichen Funktion an gleicher Stelle geblieben ist und auch die historischen Gewächshäuser die Weltkriege unbeschadet überstanden haben, stellt die charmante Anlage nicht nur biologisch und kulturell, sondern auch historisch ein kostbares Kleinod der Universität dar. 

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Museum der Göttinger Chemie

Das Museum der Göttinger Chemie an der Fakultät für Chemie wurde im Jahr 1979 gegründet und enthält in der ständigen Ausstellung und im Magazin zahlreiche historische Objekte und Dokumente sehr vielfältiger Art zur Geschichte der Chemie an der Universität Göttingen seit ihrer Gründung 1737. Durch Anschaffungen und Schenkungen wird die Sammlung noch heute laufend erweitert. Unterstützung erhält das Museum durch einen Förderverein, dem überwiegend die in Göttingen tätigen Chemie-Hochschullehrer und ehemalige Göttinger Chemie-Absolventen angehören.

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Sammlung Heinz Kirchhoff – „Symbole des Weiblichen“

Die ursprüngliche Privatsammlung des Göttinger Ordinarius für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Prof. Dr. Heinz Kirchhoff (1905-1997), der neben seiner engagierten frauenärztlichen Tätigkeit ein leidenschaftlicher Sammler war, umfasst ca. 650 Frauenstatuetten und Skulpturen von der Altsteinzeit bis zur Moderne. Während am Beginn der Sammlung Ästhetik und Schönheit der Figuren im Vordergrund standen, sammelte Kirchhoff ab den 1960er Jahren verstärkt Frauendarstellungen, die die weibliche Symbolik und ihre unterschiedliche Bedeutung veranschaulichen.

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Sammlung der Präsidiumsgeschenke

Die Sammlung der Präsidiumsgeschenke bietet Einblick in die institutionellen Beziehungen, welche die Universität Göttingen zu anderen Universitäten und Wissenschaftsinstitutionen weltweit pflegt. Oft handelt es sich um Objekte, die exemplarisch für Traditionen oder Errungenschaften einer Region oder einer Kultur stehen. Zugleich bildet die Sammlung einen internationalen Querschnitt durch die materielle Geschenkkultur. Vielfach vertreten sind Geschirr, Textilien oder kleine Skulpturen. 

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Musikinstrumentensammlung

Die als Lehr- und Forschungssammlung dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Göttingen angegliederte Musikinstrumentensammlung zählt zu den größten in Deutschland. Ihr typologisch, historisch und kulturgeographisch weitgefächerter Bestand umfasst Musikinstrumente aus aller Welt, insbesondere solche Europas, Asiens und Afrikas einschließlich Altägyptens. Sie dient primär der musikinstrumentenkundlichen Lehre und Forschung.

20
Pharmakognostische Sammlung

Nach ca. 60 Jahren wurde diese einzigartige medizinhistorische Sammlung im Jahr 2001 durch Wissenschaftler der Universität Göttingen auf einem Dachboden entdeckt und vor der Vernichtung gerettet. Die Sammlung umschließt über 8.500 Einzelstücke, darunter größtenteils noch original verpackte Schachteln und Gläser, in denen sich unter anderem eine von Alexander von Humboldt (1769-1859) mitgebrachte Baumrinde aus Südamerika befindet. Die Bandbreite der Bestände ist beeindruckend. So sind allein mehrere Hundert verschiedene Chinarinden sowie zahlreiche Wurzeln von Rhabarberpflanzen unterschiedlichster Herkunft zu finden. Die Sammlung bietet einen Querschnitt der "materia medica" des 19. Jahrhunderts. Sie ist damit die bundesweit vermutlich älteste und umfangreichste Sammlung medizinisch wirksamer Naturstoffe. Die Kollektion enthält aber auch verschiedene Kuriositäten, wie etwa Eidechsen in Lavendelblüten.

21
Archäologische Originalsammlung

Die Institutssammlung von Originalwerken der Skulptur, der Keramik und anderer Gattungen des antiken Kunsthandwerks geht in die Frühgeschichte der Universität Göttingen zurück und ist bis heute wesentliche Ressource der Forschung und Lehre des Archäologischen Instituts. Sie umfasst eine Vielzahl von verschiedenen Gefäßen, Terrakotten, Bronzen, Reliefs, Gemmenabdrücken und Bruchstücken.

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Sammlung historischer physikalischer Instrumente („Physicalisches Cabinet“)

Die Sammlung zeigt Experimente und Objekte aus Lehre und Forschung von den Anfängen der Physik in Göttingen im 18. Jh. bis zur ersten Hälfte des 20. Jh., als die Physik in Göttingen weltweite Strahlkraft erlangte. Höhepunkte der Sammlung sind Exponate aus der Zeit von Lichtenberg, Gauß und Weber und zu den Anfängen der modernen Physik. Sie ist nicht nur Teil der Lehre, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät für Physik.

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Geowissenschaftliches Museum, Sammlungen & Geopark

Die Sammlungen des Geowissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen bestehen aus mehr als einem Dutzend Teilsammlungen der Bereiche Paläontologie, Mineralogie, Geologie und Meteoritenkunde. Mit mehr als vier Millionen Objekten und Serien, darunter unzählige Originale zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen der vergangenen fast 300 Jahre, gehören sie zu den bedeutendsten Beständen Europas. Sie stellen heute die viertgrößte geowissenschaftliche Sammlung in Deutschland dar.

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Sammlung zur Geschichte der Geburtsmedizin

Die Sammlung von etwa 1.200 Objekten zur Geschichte der Geburtshilfe (Instrumente, Modelle, Präparate etc.) stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die akademischen Lehrer der Geburtshilfe und jeweiligen Leiter des Accouchierhauses in Göttingen – darunter Friedrich Benjamin Osiander (1759-1822) und Eduard von Siebold (1801-1861) – bauten sie als Lehr- und Forschungssammlung auf. Sie wird ergänzt durch die ausführlich geführten Geburtsprotokolle der ersten Klinikdirektoren sowie weitere kostbare Archivalien aus der Anfangszeit der akademischen Geburtsmedizin.

25
Moulagensammlung

Die Sammlung umfasst knapp 80, überwiegend gut erhaltene Moulagen von hoher Qualität, die Hauterkrankungen im Allgemeinen sowie Befunde der damals weit verbreiteten Krankheiten Syphilis, Gonorrhö und Tuberkulose abbilden. Sie wurden vor allem in den 1920er und 1930er Jahren gefertigt. Die Sammlung des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin gehört zu den bedeutendsten im deutschsprachigen Raum noch erhaltenen Moulagensammlungen.

26
Experimenteller Botanischer Garten

Der Experimentelle Botanische Garten ist der wissenschaftliche Versuchsgarten der Universität Göttingen. Wissenschaftliche Forschung, Pflanzenanzucht für die Lehre, Umwelterziehung, Erhaltung bedrohter Pflanzenarten und Informationen für die Bevölkerung sollen darin ihren Platz finden.

27
Sammlung Präkolumbianischer Objekte

Im Jahr 2016 erhielt die Universität Göttingen aus dem Nachlass des Agrarwissenschaftlers Erich Carl Raddatz (1924-2010) eine Sammlung von etwa 300 präkolumbianischen Objekten. Dies sind Gegenstände, die aus der Zeit vor der ‚Entdeckung‘ Amerikas durch Christoph Kolumbus stammen, und auf dem Territorium des heutigen Staates Kolumbien aufgefunden wurden. Die Sammlung enthält schwerpunktmäßig Objekte aus zwei archäologischen Komplexen Südkolumbiens, die als Tumaco und Nariño bezeichnet werden. Ihr Einflussbereich ging dabei über die Grenzen des heutigen Kolumbiens hinaus und ist auch im heutigen Ecuador nachweisbar, wo die Tumaco-Kultur als La Tolita bezeichnet wird.

28
Sammlung des Departments für Nutztierwissenschaften

Lehrsammlung, die Tierskelette, Tierschädel, historische Tiermodelle, Woll- und Fellproben, Glasplattenpositive und Messinstrumente beinhaltet, die teilweise auf Beginn des 20. Jahrhunderts datiert werden können und vornehmlich aus Feldforschung stammen. Die Objekte wurden bis vor etwa 20 Jahren in Lehrveranstaltungen genutzt, und sollen nach einer notwendigen Sichtung und Digitalisierung wieder vermehrt in der Lehre und in der Forschung eingesetzt werden. 

29
Sammlungen historischer Kinder- und Jugendliteratur

Kinder- und Jugendbücher wurden von Universitätsbibliotheken nur äußerst selten gesammelt, weshalb Quellen literarischer Kinderkultur der zurückliegenden Jahrhunderte nicht überall zu finden sind. Die Universität Göttingen hingegen kann die Sammlungen historischer Kinder- und Jugendmedien Vordemann, Seifert und Wehner, die Bibliothek Dahrendorf sowie einen stetig fortgeführten Bestand aktueller Kinder- und Jugendliteratur vorweisen.

30
Kunstsammlung

Die Geschichte der Kunstsammlung der Universität Göttingen reicht bis in die Gründungsjahre der Georgia Augusta zurück. Die Sammlung gehört somit zu den ältesten kulturellen Einrichtungen in Göttingen. Ihr Grundbestand ging aus zwei bedeutenden Stiftungen hervor: 1736 entschloss sich der Frankfurter Patrizier Johann Friedrich Armand von Uffenbach (1687–1769) seinen umfangreichen Besitz an Druckgrafiken und Zeichnungen der Universität nach seinem Tod zu überlassen. Die zweite prägende Stiftung bestand aus rund 300 Gemälden und ist Johann Wilhelm Zschorn (1714–1795) zu verdanken. So entstand gegen Ende des 18. Jahrhunderts die älteste universitäre Kunstsammlung Deutschlands. 

31
Universitätsherbarium

Das Herbarium der Universität Göttingen ist eine der größten und bedeutendsten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Es beherbergt etwa 800.000 getrocknete und archivierte Pflanzen aus allen Teilen der Welt. Unter diesen befinden sich mehr als 12.000 Typusbelege, das sind Sammlungsobjekte, anhand derer die wissenschaftliche Erstbeschreibung einer Art erfolgt ist. Neben den klassischen botanischen Studien wie Revisionen, Monographien und Beiträgen zu Floren werden die Pflanzenbelege des Göttinger Herbars heute vor allem für molekulare Untersuchungen genutzt, die evolutionäre und biogeographische Fragestellungen verfolgen.

32
Ethnologische Sammlung

Die Ethnologische Sammlung der Universität Göttingen ist eine der bedeutendsten Lehr- und Forschungssammlungen im deutschsprachigen Raum. Ihre Anfänge reichen bis in die Zeit der Spätaufklärung zurück. Die Sammlung umfasst aktuell mehr als 19.000 Objekte aus allen Kontinenten. Diese ermöglichen einen Einblick in kulturelle Leistungen und Ausdrucksformen von Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher, überwiegend außereuropäischer Gesellschaften. Die Gegenstände sind regelmäßig Bestandteil von Forschung und Lehre und werden in Ausstellungen immer wieder auch öffentlich präsentiert.

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Universitätsarchiv

Das Universitätsarchiv besitzt die Funktion eines Staatsarchivs für die Hochschule. Es hat die Aufgabe, aus dem Schriftgut aller Einrichtungen der Universität das Archivgut zu übernehmen, zu erschließen und nutzbar zu machen. Dazu gehören alle Verwaltungsunterlagen, die für die Erfüllung öffentlicher Aufgaben und die historische Forschung von bleibendem Wert sind. Die Bestände des Universitätsarchivs Göttingen sind besonders wertvoll, da sie eine vollständige Überlieferung der zentralen Universitätsbehörden seit Gründung der Hochschule im Jahr 1737 bieten und nicht durch Kriegsverluste oder Zerstörungen dezimiert worden sind. 

34
Sammlung von Algenkulturen Göttingen

Die Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (SAG) ist eine der weltweit größten und ältesten Lebend-Sammlungen für mikroskopisch kleine Algen und Cyanobakterien. Seit Ihrer Gründung im Jahr 1954 durch E.G. Pringsheim (1881-1970) ist Ihr Bestand auf mehr als 2.700 Isolate angewachsen. Diese stammen vor allem aus terrestrischen Lebensräumen und dem Süßwasser. Ein Fünftel der in Göttingen hinterlegten Algenisolate sind besonders wertvolle Typusstämme. Als biologisches Ressourcen- und Kompetenzzentrum besitzt die Sammlung internationales Ansehen und dient weltweit der Wissenschaft, Lehre und Biotechnologie.

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Sammlungen der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

Mit der 1734 gegründeten Göttinger Universitätsbibliothek wurde erstmals das Konzept einer modernen Forschungsbibliothek verwirklicht. Bereits im 18. Jahrhundert baute sie Bestände von nationalem wie internationalem Rang auf, die auch im weiteren Verlauf ihrer Geschichte kontinuierlich gepflegt wurden. Daraus sind der Bibliothek vielfältige Aufgaben auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene erwachsen. Heute ist die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen mit einem Bestand von rund 8 Millionen Medieneinheiten eine der größten Bibliotheken Deutschlands. 

36
Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen

Das Archäologische Institut der Universität Göttingen verfügt über die älteste universitäre Abguss-Sammlung der Welt. Mit mehr als 2.000 maßgetreuen Reproduktionen antiker Skulpturen aus über 150 Museen zählt sie auch heute noch zu den größten Einrichtungen ihrer Art. Die Exponate entstammen vor allem dem griechischen und römischen Kulturkreis. Die Abguss-Sammlung ist auch heute noch ein zentraler Bestandteil der Lehre am Institut.

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Zoologische Sammlung des Biodiversitätsmuseums

Die Sammlungen des Biodiversitätsmuseum gehen auf das »Königliche Academische Museum Göttingen« zurück, welches im Jahr 1773 gegründet wurde, um die Sammlungen Christian Wilhelm Büttners (1716–1801) nach deren Ankauf zu verwahren. In den folgenden Jahren wurde die völlig ungeordnete Sammlung dann vom damaligen Unteraufseher Johann Friedrich Blumenbach (1752–1840) geordnet und katalogisiert. Blumenbach war es auch, der die Sammlungen in den folgenden Jahrzehnten durch Ankauf und Schenkungen ausgiebig vermehrte. Aus diesen Anfängen sind heute nur noch wenige Objekte im Biodiversitätsmuseum vorhanden.

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Diplomatischer Apparat

Der Diplomatische Apparat (Apparatus diplomaticus) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Philosophischen Fakultät. Er umfasst eine beispiellose Sammlung von weit mehr als tausend Schriftzeugnissen aus Spätantike, Mittelalter und Früher Neuzeit, abgefasst in verschiedensten, insbesondere alten und außereuropäischen Sprachen (u.a. Latein, Mitteldeutsch, Altgriechisch, Hebräisch, Arabisch, Persisch, Türkisch, Tamilisch, Singhalesisch). Schon in der Gründerzeit der Universität, existierte ein didaktisch ausgerichtetes „Diplomatisches Cabinet“, das seit 1759 der Diplomatik, der Lehre zur Erschließung und Erforschung von Urkunden, diente, aber auch Handschriften, Siegel und Kupferstich-Reproduktionen barg. Noch im heutigen, 1802 angelegten Apparat bilden Papst-, Kaiser-, Königs- sowie geistliche, dynastische, städtische und bürgerliche Privaturkunden den Grundbestand.

39
Lehrsammlung für Ur- und Frühgeschichte: Sammlung und Forschung

Im Jahr 1929 wurde mit der Etablierung des Faches der Ur- und Frühgeschichte an der Universität Göttingen auch die Lehrsammlung zur prähistorischen Archäologie eingerichtet. Für die universitäre Ausbildung in einer objektbezogenen Wissenschaft, die sich explizit mit materieller Kultur beschäftigt, ist eine Lehrsammlung bis heute unverzichtbar. Den Grundstein bildeten Dauerleihgaben aus dem Provinzialmuseum Hannover, vor allem Stücke nichthannoverscher Provenienz und Dubletten. Erste ur- und frühgeschichtliche Objekte gelangten jedoch aufgrund eines stetig gewachsenen Interesses an der »germanischen Altertumskunde« schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts in das »Königliche Academische Museum« der Universität.

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Lehrsammlung für Ur- und Frühgeschichte: Sammlung und archäologische Originale

Das Fundmaterial verdeutlicht für die verschiedenen Zeiten von der Jungsteinzeit bis in die Völkerwanderungszeit verschiedene Aspekte der Ernährung, des Handels und des weiträumigen zwischenmenschlichen Austausches. Dabei sind es zum einen die Objekte selbst, die sich in europäische Verbindungen eingliedern lassen. So sind in der Bronzezeit Objekte zu fassen, die in Hunderten von Kilometern Entfernung hergestellt worden sind und andernorts in den Boden kamen. Dann sind es Objekte, deren Gestaltung sich nur durch den Kontakt mit Menschen aus anderen Regionen erklären lassen, wie z.B. die Hausurnen, die besonders in Norditalien (Etrurien) eine augenfällige Ansammlung aufzeigen. 

In den verschiedenen Objekten stecken dann weitere Informationen, die sich mithilfe der verschiedenen Naturwissenschaften ermitteln lassen. Die Herkunft von Kupfer und Zinn aus den verschiedenen Lagerstätten anhand der Metallzusammensetzung; die Herkunft von Menschen und Tieren aus benachbarten oder weit entfernt liegenden Regionen anhand der mit den Speisen und Trinkwasser aufgenommenen der lokalen Gesteinsformationen; der Ernährungsgrundlagen, der Körpergröße und Arbeitsbelastung der urgeschichtlichen Menschen mit entsprechenden Knochenuntersuchungen an den überlieferten Skelettresten.  Die Sammlungen können damit auch für moderne Fragestellungen mit ihrer Originalsubstanz immer wieder zu Rate gezogen werden, mit ihren Kopien liefern sie für schulungszecke anschauliche Belege für die weiträumigen Kulturkontakte in der europäischen Urgeschichte. 

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Holzwissenschaftliche Lehrsammlung

Holz – wertvoller Rohstoff der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft

Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der ausschließlich durch Sonnenenergie und natürlichen Rohstoffen gebildet wird.

Holz stellt sich dabei selbst her: Holz wächst nur an Holz. Daneben bilden die einzelnen Bäume im Wald ein einzigartiges Ökosystem, das mit vielfältigen Funktionen die Qualität unseres Planeten deutlich erhöht und auch heute für die Existenz der Menschen unverzichtbar ist. Sicher gehört Holz zu den ältesten Rohstoffen, die der Mensch nutzt. Als Material für das Feuer und zum Bau von Schutzeinrichtungen war es unerlässlich. Ohne diesen Rohstoff wäre die Entwicklung der Menschheit so nicht möglich gewesen. Wegen der nachhaltigen Nutzungsmöglichkeit wird Holz auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Während des Baumwachstums wird CO2 gebunden und im Holz für die Dauer der Nutzung festgelegt und damit der Atmosphäre entzogen. Erst bei der Zersetzung (im Wald) oder der Verbrennung wird dieses CO2 wieder freigesetzt. Bei nachhaltiger Nutzung wird nur der Zuwachs genutzt und das System bleibt dadurch CO2- neutral.

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