Kunstsammlung

Selbstbildnis mit federgeschmücktem Barett

Die Radierung des Selbstportraits von Graphikvirtuose Rembrandt steht beispielhaft für die fast 20.000 Blatt umfassende Graphiksammlung der Göttinger Universitätskunstsammlung. Die Unterscheidung von druckgraphischen Techniken, Qualitätszuständen, individuellen Merkmalen wie Wasserzeichen und Stempeln lassen sich in der Lehre nur an Originalen veranschaulichen.   

Rembrandt van Rijn / 1638 / Reproduktion

Bildnis einer Prinzessin von Neapel (Isabella von Aragon)

Das „Mutterobjekt“ des Gipsabgusses wurde traditionell Bildhauer Francesco Laurana zugeschrieben, der für seine anmutigen Frauenbüsten berühmt war, mit denen er zu einem der wichtigsten Künstler der Frührenaissance avancierte. Da das Original in der Berliner Skulpturensammlung im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, gibt nur noch die Replik den ursprünglichen Zustand wieder, deshalb kommt der 1888 genommenen Abformung besondere Bedeutung zu. Dreidimensionalität, Allansichtigkeit und haptische Qualitäten von Gipsabgüssen ermöglichen in der Lehre eine vertiefte Auseinandersetzung mit plastischen Objekten.

nach Francesco Laurana / ca. 1890

Dorflandschaft mit zechenden Bauern

Das bühnenhaft aufgebaute Gemälde mit tiefliegendem Horizont und unterschiedlichem Personal scheint ein typisches Werk der Niederländischen Genremalerei zu sein, die sich häufig durch eine feine zeichnerische Qualität und differenzierte Tonalität auszeichnet. Genaue Autopsie lässt es jedoch als eine Schöpfung des 19. Jahrhunderts erkennen. Im 19. Jahrhundert befand sich die Genremalerei im Aufschwung. Vorbilder der niederländischen Kunst wurden bei Künstlern und Betrachtern beliebter. Das Gemälde steht beispielhaft für den ungewöhnlich großen und qualitativ hochwertigen Gemäldebestand an der Universitätskunstsammlung, an dem die Studierenden geschult werden.

Unbekannt, Niederländisch oder Deutsch / ca. 1850

Anlässlich der Veranstaltung "Hineingeschmeckt: Triumph des Bacchus" präsentieren wir hier temporär:

Zug des Bacchus mit Elefanten, Kamelen und Löwen

Hans Liefrinck / Kupferstich / 1566

Im Fach darüber sehen Sie neben dem Gemälde eine Flasche des Weins, der seitens der Weinhandlung Bremer bei der Veranstaltung präsentiert wurde.

 

Üblicherweise präsentieren wir in diesem Fach die Handzeichnungen des Graphischen Kabinetts am Beispiel dieses Blattes (temporär entnommen):

Nil carbone sed usu - Nulla dies sine Linea / HIC OPUS HIC LABOR

Der Zeichnung diente ein Kupferstich von Crispijn de Passe II. für dessen 1643 in Amsterdam erschienenes Buch 't Light der teken en schilder konst (Das Licht der Zeichnungs- und Gemäldekunst) als Vorlage. Sie steht beispielhaft für die ca. 2500 Blatt umfassende Sammlung an Originalzeichnungen der Universitätskunstsammlung. In Seminaren forschen Studierende anhand der Originale, konzipieren Ausstellungen und publizieren die Ergebnisse in wissenschaftlichen Katalogen.

nach Crispijn van de Passe / unbekannt / Reproduktion

Kunstsammlung

Die Geschichte der Kunstsammlung der Universität Göttingen reicht bis in die Gründungsjahre der Georgia Augusta zurück. Die Sammlung gehört somit zu den ältesten kulturellen Einrichtungen in Göttingen. Ihr Grundbestand ging aus zwei bedeutenden Stiftungen hervor: 1736 entschloss sich der Frankfurter Patrizier Johann Friedrich Armand von Uffenbach (1687–1769) seinen umfangreichen Besitz an Druckgrafiken und Zeichnungen der Universität nach seinem Tod zu überlassen. Die zweite prägende Stiftung bestand aus rund 300 Gemälden und ist Johann Wilhelm Zschorn (1714–1795) zu verdanken. So entstand gegen Ende des 18. Jahrhunderts die älteste universitäre Kunstsammlung Deutschlands. 

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