Forstbotanischer Garten

Zedern-Zapfen

Die Gattung Cedrus = Zeder gehört zur Familie der Pinaceae = Kieferngewächse. Bei den Zapfen handelt es sich um die verholzten weiblichen Blütenstände. Im Gegensatz zu seinen Verwandten blüht die Zeder nicht im Frühjahr, sondern erste im September- Oktober. Während bei Tannen, Lärchen oder Fichten der Entwicklungszyklus einjährig ist, wächst und reift der Zedernzapfen nach der Bestäubung erst im zweiten Jahr heran, ist also zweijährig. Er besteht aus der Zapfenspindel, Samen- und Deckschuppen, die nach der Samenreife im Herbst–Winter des zweiten Jahres auseinanderfallen. Die geflügelten Samen werden vom Wind freigelegt und verblasen. Zurück bleibt nur die aufrecht stehende Zapfenspindel.

Xylothek

Unter einer Xylothek versteht man eine Holzsammlung in Buchform. Je nach Ausführung besteht das Holzbuch nur aus einem Brett mit anhaftender Rinde oder man kann das Holzbuch aufklappen und sich darin enthaltene weitere typische Organe des jeweiligen Baumes wie Früchte, Zapfen, Blüten oder Blätter anschauen.

Die kleine Xylothek des Forstbotanischen Gartens geht auf den deutschen Forstbotaniker Dietrich Brandis zurück. Brandis war von 1865-1883 im Dienste ihrer Majestät Queen Viktoria von England als erster Forest Inspector für Britisch India in Calcutta.tätig und begründete die “Tropische Forstwirtschaft“. Für die Pariser Weltausstellung 1878 ließ er aus ganz Britisch India sowie weiteren britischen Kolonien tropische Hölzer sammeln und im Royal Botanical Garden Calcutta als einfache Buchrücken- und Stammscheiben- Xylothek zusammenstellen. Bei den vorhandenen Exponaten handelt es sich wohl um die Reste einer einstmals viel größeren Sammlung. Wann die Xylothek in den Besitz der Forstlichen Fakultät gelangte und wo die verschollenen Exemplare verblieben sind ist nicht bekannt.

Internationaler Saatguttausch

Seit der Gründung des ersten Botanischen Gartens in Padua 1545 leben die botanischen Gärten davon, dass sie untereinander einen regen Samen- und Pflanzenaustausch unterhalten. Der freie und kostenlose Saatgutaustausch zwischen den Gärten ist eine wesentliche Grundlage aller botanischen Gärten. Dazu sammelt fast jeder botanische Garten in seinen Beständen, aber auch auf botanischen Exkursionen oder in der freien Natur seiner Region Saatgut. Das gesammelte Saatgut wird gereinigt, optisch auf Krankheiten und Schädlinge überprüft und dann im eigenen, jährlich erscheinenden Index Seminum weltweit anderen Botanischen Gärten angeboten.  

Im Zeitalter eines rasch voranschreitenden Klimawandels und des weltweiten Artenschwundes sind vor allem die definierten Wildherkünfte besonders wertvoll, da sie eine unschätzbare genetische Ressource und Grundlage von Erhaltungskulturen darstellen.

Herbarium des Forstbotanischen Gartens

Das kleine Herbarium des Forstbotanischen Gartens geht auf die 1867 gegründete Königlich Preußische Forstakademie Münden zurück.

Der Grundstock besteht aus zusammengelegten älteren Herbarien verschiedener Sammler und wurde dann bis in die Nachkriegszeit ergänzt. Die ältesten Belege stammen von 1829. Es beschränkte sich vorwiegend auf in unseren Breiten winterharte Gehölze und Kräuter mit Zeigerwertcharakter.

Forstbotanischer Garten und Pflanzengeographisches Arboretum

Der forstbotanische Garten und sein Pflanzengeographisches Arboretum wurden nach dem Umzug der Forstlichen Fakultät von Hann. Münden nach Göttingen neu gegründet. Er ist bestens in die forstliche Lehre integriert, besteht seit 1973, ist ca. 40ha. groß und erstreckt sich fast über den gesamten Nordcampus der Universität bis zum Faßberg. Mit über 2000 Gehölzarten gehört er zu den größten und artenreichsten Gehölzsammlungen im Deutschsprachigem Raum.

Seit 1995 wird er nach ökologischen Gesichtspunkten sehr naturnah bewirtschaftet. Seine zum großen Teil sehr Kräuterreichen Wiesen haben sich zu einem attraktiven Lebensraum auch für selten gewordene Insekten, Vögel, Amphibien und Kleinsäuger entwickelt und zeichnen sich durch eine sehr hohe Biodiversität aus.

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