Musikinstrumente

Bogenharfe, t’na [tenaku]

Die sechs- bis neunsaitige Bogenharfe t'na [tenaku] wird bei den Karen in Nord-Thailand überwiegend von männlichen Jugendlichen im Rahmen der traditionellen Jugendkultur und Liebeswerbung zur Liedbegleitung gespielt. In jüngerer Zeit ist sie zu einem Symbol für die Karen-Ethnizität avanciert. Das hier ausgestellte, im Jahr 2000 in Chiang Mai, Nord-Thailand, erworbene Exemplar besitzt eine hölzerne Korpusschale mit angeschnitztem ‚Absatz‘, zwei seitlichen Schalllöchern und aufgenagelter Blechdecke. Der geschweifte Hals trägt sechs lange Stimmwirbel für die Drahtsaiten. 

Nord-Thailand / vor. 2000

Kastenlamellophon des likembe-Typs, endongo enene

Der likembe-Typus des Kastenlamellophons verbreitete sich im späten 19. Jahrhundert vom Kongo aus bis nach Nord-Uganda und gelangte wenig später auch zu den Basoga im Süden des Landes. Dort wurde es in die reiche Lokaltradition gemischter Instrumentalensembles integriert, wo man es in dreierlei Tonlage unter der Bezeichnung endongo [budongo] zusammen mit der Röhrenfidel endingidi, der Kerbflöte endere, zwei Panflöten nkwanzi und der Rassel ensasi spielt. Das 1997 in Kampala erworbene und hier ausgestellte Bassinstrument endongo enene hat 6 + 7 Eisenlamellen mit Rasselröhrchen und das typische Vibrato-Fingerloch auf der Unterseite.

Süd-Uganda/ vor 1977

 

Schalenhalslaute mit Streichbogen, rebāb [rabāb]

Das maghrebinische rebāb [rabāb] ist eine birnenförmige zweisaitige Schalenhalslaute, die gestrichen wird. Ihre auf ganzer Länge ausgehöhlte Hals-Korpus-Schale ist mit einer geteilten, im messingnen Teil rosettenförmig durchbrochenen, Messingblech-/Membrandecke verschlossen. Der am Oberende des Halses rechtwinklig angesetzte Wirbelkasten trägt zwei lange Flankenwirbel. Das Instrument nimmt im Ensemble der klassischen andalusī nubāh eine zentrale Stellung ein. Bildlich belegt ist der Typus bereits in den Miniaturen der mittelalterlichen iberischen Liederhandschrift „Cantigas de Santa Maria“ (13. Jahrhundert).

Maghreb, wohl Marokko, vor 2016 

Vogelorgel, Serinette

Die Serinette oder Vogelorgel ist ein kleiner Drehorgeltyp, der im 18. Jahrhundert zum Abrichten von Singvögeln entwickelt wurde und sich im 19. Jahrhundert zum bürgerlichen Kinderspielzeug wandelte. Mithilfe der Handkurbel betätigt man einen Blasebalg, der den Wind liefert, und versetzt zugleich die Stiftwalze in langsame Rotation, deren Stifte entsprechend dem in ihrer Anordnung programmierten Melodieverlauf die Ventile unter den Orgelpfeifchen öffnen. Die Melodien erklingen in der Tonlage des Vogelgesangs. Ein Zentrum des Serinettenbaus war das in den Vogesen gelegene Mirecourt.

Frankreich (?), eventuell Mirecourt (?), frühes 18. bis späteres 19. Jahrhundert

Musikinstrumentensammlung

Die als Lehr- und Forschungssammlung dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Göttingen angegliederte Musikinstrumentensammlung zählt zu den größten in Deutschland. Ihr typologisch, historisch und kulturgeographisch weitgefächerter Bestand umfasst Musikinstrumente aus aller Welt, insbesondere solche Europas, Asiens und Afrikas einschließlich Altägyptens. Sie dient primär der musikinstrumentenkundlichen Lehre und Forschung.

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