Filmarchiv Stern

Collage „Jenseits des Archivs“

Die Altertumswissenschaften sind fast völlig aus den Schulen verschwunden. Dennoch (er)kennt fast jeder ikonische Namen und Figuren wie Hercules, Indiana Jones oder Terra X. Der Effekt kann auf dem Pappkegel nachvollzogen werden, auf dem studentische Hilfskräfte der Sammlung Stern eine Collage aus verschiedenen Plakaten und Filmcovern angebracht haben. Die zugehörigen Medien befinden sich alle im Bestand des Archivs, wo sie für die Verwendung in Forschung, Lehre und öffentlicher Vermittlung aufbereitet werden.

Sophie Dix, Sophia Lindemann / 2022

Objektkonvolut „Aufführungstechnik“ 

Der Projektor der amerikanischen Marke Bell & Howell, Modell Filmosound 1680, steht für die gesellschaftliche Tragweite des Films. Das Gerät wurde von Tom Stern (1958-2016) genutzt, um 16mm-Filme zu sichten und unter originalen Bedingungen zu zeigen. Die aufgesteckten Spulen stammen aus dem 2019 aufgelösten Bestand einer Schulmediathek. Zusammen mit der Flasche und der Spielfigur waren diese Objekte am 16. Mai 2023 Teil einer multisensorischen Vorführung in der Veranstaltungsreihe Hineingeschmeckt: Wein - Objekt - Wissen.

Tom Stern, Martin Lindner u. a. / ca. 1970-2023

Objektkonvolut „Filme im Archiv“ 

In der Sammlung Stern werden eingehende Datenträger digitalisiert, um die Filme verfügbar zu machen. Die originalen Medien sollen aber ebenso erhalten werden und benötigen jeweils eigene Lagerbedingungen und Abspielgeräte. Die 16mm-Rollenfilme in den Metallboxen gehörten zu einer aufgelösten Schulfilmsammlung. Die VHS-Kassetten und Fernbedienungen stammen aus privaten Zuspenden. Der letzte Film mit Tom Stern (1958-2016) wurde erst nach seinem Tod fertiggestellt und uns 2020 vom Regisseur Enzio Edschmid (*1941) auf DVD überlassen.

Tom Stern, Enzio Edschmid u. a. / ca. 1980-2020

Objektkonvolut „Vorarbeiten“

Für wissenschaftliche Untersuchung und Vermittlung braucht man mehr als nur die Filme selbst. Die „Frobenius“-Arbeitsmappe von Tom Stern (1958-2016) enthält seine Recherchen zu einem Stummfilm von 1929 über die Ruinenstätte Groß-Simbabwe. Dessen Hauptfigur ist der deutsche Archäologe und Ethnologe Leo Frobenius (1873-1938). Die anderen Zeugnisse stammen aus der Handbibliothek, die der Filmemacher und -wissenschaftler Kurt Denzer (1939-2021) in Kiel aufgebaut hatte. Der Flyer steht sinnbildlich für die Erschließung in der Göttinger Sammlung Stern.

Tom Stern, Kurt Denzer, Martin Lindner / ca. 1995-2021

Altertumswissenschaftliches Filmarchiv Sammlung Stern

So könnte das antike Rom ausgesehen haben – diese Botschaft vermitteln Antikfilme mit ihren Darstellungen der Vergangenheit. Längst werden archäologische Grabungen filmisch dokumentiert. Althistoriker*innen geben Interviews für diverse Fernsehformate; Journalist*innen spüren antiken Reiserouten nach. Auch in Werbespots wird die Epoche gerne eingesetzt oder in politischen Imagefilmen instrumentalisiert.

Welche Vorstellungen von der Antike werden dabei erzeugt? Wie und warum wird von der griechischen, germanischen, römischen oder keltischen Geschichte erzählt? Das Altertumswissenschaftliche Filmarchiv Sammlung Stern ist seit seiner Gründung 2017 ein Ort, an dem solche Fragen durch Forschung und langfristige Bewahrung des Materials beantwortet werden.

Die Sammlung geht zurück auf den Nachlass des Archäologen, Filmforschers und Museumspädagogen Tom Stern (1958-2016). Zuspenden sorgten seitdem für eine materielle und inhaltliche Erweiterung des Bestandes, oft über die Filmzeugnisse selbst hinaus. Wenn es darum geht, Filme und ihre Wirkung wissenschaftlich einzuordnen, gehören dazu auch Objekte aus der Entstehungs- und Nutzungsgeschichte: ein Drehbuch, ein Projektor oder ein Aufführungsprogramm.

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