Modellkammer

Modell eines Schöpfrades

Ein Schöpfrad treibt im Gegensatz zu einem Wasserrad keine Mühle an, sondern verfrachtet Wasser in den anhängenden Kästen in die Höhe und gießt es dort aus. Es ist also Teil eines Wasserleitsystems, wie beispielsweise der Oberharzer Wasserwirtschaft. Nicht alle Schöpfräder können nur durch Wasser angetrieben werden, sondern bedienen sich auch zusätzlich der Windkraft oder werden von Zugtieren in Gang gesetzt. Auch dieses verkleinerte Modell eines Schöpfrads wurde zur Anschauung im Lehrbetrieb genutzt. Daher verfügt das Modell über eine abnehmbare Seitenwand, die mit Draht gesichert ist.

ca. 1750 / Holz, Verbindungselement aus Metall / Städtisches Museum Göttingen

Modell einer Treppe

Das Modell trug im Städtischen Museum zeitweise den Namen „Puppenhaus“. Die Treppe fand Einsatz im Mathematikunterricht, zu dem im 18. Jahrhundert die zivile Baukunst als Lehrstoff gehörte. Modelle dieser Art werden auch noch zweihundert Jahre später in Sammlungen technischer Hochschulen genutzt. Die Stufen winden sich über zwei Podeste empor und bieten von allen Seiten eine Ansicht. Die Treppe ist das einzige noch erhaltene Modell aus der Sammlung, das der Zivilarchitektur angehört.

ca. 1750-1760 / Holz / Städtisches Museum Göttingen

Modell einer idealen Festung

Das Modell einer idealen Festung gehört vermutlich zu einer Serie von Festungs- und Belagerungsbauten. Vorbild für das Modell waren die Entwürfe des Kriegsbaumeisters Sébastien de Vauban, die das militärische Befestigungswegen im 17. Jahrhundert in ganz Europa prägten. Vauban führte neben seiner Bautätigkeit auch selbst militärische Belagerungen durch und entwickelte Kampftaktiken. Verwendung fanden derartige Modelle zur angewandten Geometrie in der Ausbildung für Ingenieure. Das Ziel war es, Befestigungen zu entwerfen, die ab dem 18. Jahrhundert zur Belagerung verwendete Kanonen auf Abstand halten konnten. Das Modell wurde vermutlich bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert genutzt, erst danach veränderten sich die Formen der Belagerung.

ca. 1750 / Holz, braun und grün bemalt / Städtisches Museum Göttingen

Modell eines wasserbetriebenen doppelten Pumpwerks

Das doppelte Pumpwerk ist ein typisches Lehrmodell zu dem kein reales Äquivalent existieren muss. Es soll nur die Funktion eines Pumpwerkes darstellen. Die Wasserräder übertragen ihre Kraft auf die Daumen, die dann die Kolben der Pumpen heben und das Wasser aufsaugen. Die Bewegung der Ketten wird auf die zwei anderen Kolbenpaare übertragen, die nach unten sinken. Die Ventile öffnen sich und lassen das Wasser ausströmen. Auf diese Weise kann Wasser in die Höhe transportiert werden.

ca. 1780-1790 / Holz, Ketten aus Metall / funktionsfähig

Königliche Modellkammer

Die Modellkammer ist eine der ältesten Sammlungen der Universität Göttingen. Einst waren die verschiedenen Objekte aus Ingenieur- und Bergbau, Landwirtschaft und Wasserabbau in der ganzen Universität verteilt und dienten der praktischen Anschauungsmethode in der Ausbildung höherer Staatsbeamter. Der Ökonom Johann Beckmann nutzte die Modelle nicht nur im Unterricht, sondern auch zur Vorbereitung auf Exkursionen in den Harzer Bergbau. Mithilfe der Modelle konnten die Studenten einen praktischen Bezug zu den Konstruktionen herstellen.

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.