Palynologie

Mikroskopische Aufnahmen von Makroresten 

Im Vergleich zu den Pollenkörnern als Mikrofossilien, gelten die meist auch nur Millimetergroßen Samen schon als Makroreste. Während die meisten Pflanzenreste leicht vergänglich sind bleiben Samen, genau wie Pollen unter geeigneten Bedingungen über Jahrtausende erhalten. Bei archäologischen Grabungen können daher oft auch Makroreste als Funde geborgen werden. Auch hier kann nur mittels einer Vergleichssammlung sicher bestimmt werden von welcher Pflanzenart sie stammen.

Motic / 2022 

Mikroskopische Aufnahmen von Pollenkörnern 

Unter dem Mikroskop zeigen Pollenkörner ihre Vielfalt. Fotografien sind ein wichtiges Hilfsmittel beim bestimmen der Art, aber zweidimensionale Bilder allein zeigen letztendlich nicht alle dreidimensionalen Details auf. So bleibt in Zweifelsfällen nur der direkte Vergleich unter dem Mikroskop mit Präparaten aus der Sammlung. 

Motic / 2022 

Präparatekasten mit Pollenpräparaten 


Unter Luftabschluss können Pollenkörner über Jahrtausende erhalten bleiben. Anhand ihrer Morphologie lässt sich unter dem Mikroskop (hier ein Zeis-Winkler von 1965) die Pflanzenart bestimmen von der sie stammen. Dazu braucht man eine Vergleichssammlung mit Pollenpräparaten (hier beginnend mit der Familie der Acanthaceae) von bekannten Pflanzenarten. Wir haben in unserer Sammlung Pollen von mehr als 3000 Pflanzenarten von vier Kontinenten, deren Sammlung in 1883 begann und bis heute andauert.

Um Details der Pollenkörner zu sehen müssen sie unter dem Mikroskop betrachtet werden. Dazu wurden die im Labor aus den Staubblättern herauspräparierten Pollenkörner in Glyceringelatine eingebettet und auf Objektträgern aufgetragen. Geordnet nach Familien und Gattungen werden sie in Präparate Kästen aufbewahrt.

Die Sammlung wird laufend erneuert und erweitert, sie ist eine wichtige Arbeitsgrundlage für unsere aktuelle Forschung zur klimabedingten Vegetationsveränderung.

1884 – 2022 

Mikroskop 

Da Pollenkörner nur 0,02 – 0,1 mm groß sind kann man sie in der Regel mit dem bloßen Auge nicht sehen. Eine Ausnahme bildet der sogenannte „Schwefelregen“, bei dem Pollenkörner in solchen Mengen auftreten, dass man sie als gelbliche Ablagerung erkennt. Um Details der Pollenkörner zu erkennen benötigt man jedoch qualitativ hochwertige Mikroskope. Nach etwa 20 Jahren wurden sie durch neue Modelle ersetzt.

Zeiss-Winkel / 1965 

Baumscheibe einer Wasserleitung aus Stralsund

Palynologie bedeutet wörtlich die Lehre vom "ausgestreuten Staube" und auf dem hier ausgestellten Stein sieht man was gemeint ist. Pollenkörner, die auf der Wasseroberfläche zusammengeschwemmt wurden, bedecken diesen Stein und machen die winzigen und daher für das bloße Auge eigentlich unsichtbaren Pollenkörner aufgrund der schieren Menge als "Pollenseeblüte" sichtbar.
Anhand der Baumscheibe sieht man, was Klimadynamik bedeutet: Abhängig von den Umweltbedingungen ergibt sich für jedes Jahr eine spezifische Breite des Jahrrings. Die Abfolge der Jahrringbreiten ist charakteristisch und mit ihren Jahrringen reicht unsere Sammlung bis ins Jahr 9300 vor Christus zurück. Die hier ausgestellte Baumscheibe war Teil einer Wasserleitung in Stralsund und der Baum dafür wurde 12 Jahre nach Gründung unserer Universität gefällt.

ca. 1747 

Vergleichssammlungen der Abteilung für Palynologie und Klimadynamik

In der Abteilung für Palynologie und Klimadynamik werden Pollen und Sporen gesammelt, um die Vegetationsgeschichte zu erforschen. Die Sammlung ist eine reine Forschungs- und Lehrsammlung und wird nicht ausgestellt.

Die Sammlungen der Abteilung Palynologie und Klimadynamik gliedern sich in drei Bereiche: Die Vergleichssammlungen der Abteilung, die Sammlung und Datenbank rezenter und subfossiler Hölzer des Dendrolabors sowie die Paläo-Ethnobotanische Sammlung Willerding.

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