Embryologie

siehe Fach 3 

Modell eines reifen menschlichen Fetus mit Nabelschnur und Plazenta

Die vorgeburtlichen (fetalen) Verhältnisse des Herz-Kreislauf-Systems unterscheiden sich in einigen baulichen (z.B. Verbindung mit der Plazenta) und funktionellen Aspekten deutlich von denen nach der Geburt. Mit der Geburt kommt es zum Verlust der Plazenta und der bisher von ihr geleisteten Funktionen (z. B. Atmung, Ausscheidung, Ernährung). Der Körper des Neugeborenen reagiert hierauf u.a. mit Umbauvorgängen im Herz-Kreislauf-System. Störungen dieses Umbaus können schwerwiegende Folgen haben. Das gezeigte Modell dient dem Studium der Anatomie des fetalen Kreislaufes.

1950er Jahre / Sammlung Göttinger Anatomie

Ausgüsse der Binnenräume des Herzens und der großen Blutgefäße 

Der Bau des fetalen Herzens und der mit ihm verbundenen Gefäßstämme ähnelt dem des Erwachsenen. Dennoch gibt es einige wichtige Unterschiede. So pumpen im Fetus sowohl die linke als auch die rechte Hauptkammer ihr Blut über eigene Arterienstämme (links: Aorta; rechts: Ductus arteriosus) in den großen Kreislauf. Die vorliegenden Ausgußpräparate stammen von echten menschlichen Herzen. Sie zeigen die anatomischen Unterschiede zwischen dem fetalen und ausgewachsenen Herzen. Zur besseren Orientierung sind die Binnenräume unterschiedlich gefärbt (rechts = grün, links = gelb).

1950er Jahre / Sammlung Göttinger Anatomie 

Zerlegbares Modell eines menschlichen embryonalen Herzens 

Unser Herz beginnt seine Pumpaktion in der 4. Entwicklungswoche. Menschliche Embryonen sind zu diesem Zeitpunkt etwa 2 mm lang und ihr 0,5 mm großes Herz ist ein schlauchförmiger Hohlmuskel. Bis zum Ende der 8. Entwicklungswoche wird der Herzschlauch in einen 4-kammerigen Hohlmuskel umgebaut, der dem des Erwachsenen gleicht. Das ausgestellte Modell zeigt ein Herz in der 6. Entwicklungswoche (natürliche Größe ca. 2 mm). Es wurde nach histologischen Schnitten mittels der Born’schen Plattenmodelliermethode hergestellt und dient dem Studium der äußeren und inneren Herzgestalt.

1950er Jahre / Sammlung Göttinger Anatomie

Humanembryologische Dokumentationssammlung Blechschmidt

Die Erforschung der frühen menschlichen Gestaltentwicklung ist auf Sammlungen von Zufallsfunden, zum Beispiel Fehlgeburten, angewiesen. Weltweit existieren nur sehr wenige Sammlungen menschlicher Embryonen. Die bedeutendste ist die Carnegie-Collection in Washington D.C., die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Franklin P. Mall (1862–1917), einem Schüler des Leipziger Anatomen Wilhelm His (1831–1904), begründet wurde. Auch der Direktor des Göttinger Anatomischen Instituts Erich Blechschmidt (1904–1992) sah sich in der Tradition von His, der als Begründer der humanembryologischen Forschung gilt. Von 1942 bis 1969 baute Blechschmidt eine Sammlung mit 430 histologischen Schnittserien menschlicher Embryonen und Feten auf, die heute weltbekannt ist.

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