Speichern
Eine frühe digitale Datenspeichermethode war die magnetische Speicherung, wie auf diesem UNIVAC Magnetband. Auch Daten aus mechanischen digitalen Speichern, also Lochkarten, konnte der UNIVAC verarbeiten. Neuere Computer nutzen elektronische Speichermedien, sogenannte Halbleiterspeicher. Die ausgestellten Wafer sind flüchtige Speicher, dienen also nicht der dauerhaften Datensicherung.
DRAM Halbleiter-Wafer 200 mm / 1 Megabit / 1987
DRAM Halbleiter-Wafer 125 mm / 1 Megabit / 1987
Nickel-Bronze-Magnetband UNIVAC / 38m / 1,4 Megabit / ab ca. 1960
Dateneingabe
Eines der ersten Medien der Computerprogrammierung waren Lochkarten. Dabei wurde der Code in Form von Löchern in Karton gestanzt. Der UNIVAC wurde mit der Programmiersprache Fortran programmiert und konnte diese sowohl als Lochcode als auch als Texteingabe verarbeiten. Da das Programmierenlernen an millionenteuren Großrechnern unpraktisch war, nutzte man zum Üben kleine Programmierlerncomputer für den Heimgebrauch, wie den Sinclair, der hier ohne Gehäuse gezeigt wird. Der Arduino steht hier als Beispiel für einen quelloffenen Mikrocomputer, der für unterschiedlichste Programmierarbeiten verwendet werden kann, wie z.B. die Hausautomatisation.
Powers Handlocher mit Lochkarte / ca. 1930-1935
Sinclair ZX80 / Sinclair Research Ltd. / 1980
Arduino Mikrocontroller / www.arduino.cc / 2022
Rechnen
Mit Großrechnern wie dem UNIVAC konnte man erstmal Berechnungen durchführen, für die selbst ein großes Team menschlicher Rechner*innen tausende von Jahren gebraucht hätte. Mechanische Hilfen, um effizienter zu rechnen gibt es schon seit der Antike. Die ersten „Vier-Spezies-Rechenmaschinen“, wie die Bunzel Delton oder die CURTA, die direkt alle Grundrechenarten durchführen können, kamen im 19. Jahrhundert auf. Sie funktionierten z.B. mit Staffelwalzen und wurden in unterschiedlichen Ausführungen bis in die 1970er Jahre verwendet, dann aber von elektronischen (Taschen-)Rechnern verdrängt.
Bunzel Delton No. 5 / Vier-Spezies-Staffelwalzenmaschine / 1909
CURTA Modell II / kleineste mechanische Vier-Spezies-Rechenmaschine der Welt / 1954-1970
Datamath Taschenrechner / ca. 1974
Der UNIVAC
Der Universal Automatic Computer war 1951 einer der ersten kommerziell hergestellten Computer. 1970 gründeten die Universität Göttingen und die Max-Planck-Gesellschaft die GWDG mit 40 Planstellen und kauften für 7,8 Millionen DM einen UNIVAC 1108. Dieser konnte eine Million Operationen in der Sekunde durchführen – ein aktuelles Smartphone schafft mehrere Billionen. Später wurde unter anderem auch der „Kleincomputer“ UNIVAC 1004 angeschafft, dessen Anwendungen unter anderem mit Schalttafeln wie dieser programmiert wurden.
UNIVAC 1004 Programm-Schalttafel / Remington Rand / ca. 1964-1986
Rechnermuseum der GWDG
Das Rechnermuseum der GWDG wurde 1980 auf Initiative von Manfred Eyßell (†) gegründet. Als Kustos pflegte und erweiterte er die Sammlung mit großem Engagement. Zu den wichtigsten Objekten gehören Bauteile und Zubehör des Großrechners UNIVAC, zu dessen Betrieb die GWDG gegründet wurde. Anhand dieser Objekte, sowie weiterer Rechenmaschinen, Datenträger und Elektrobauteile zeichnet das Rechnermuseum die Entwicklungsgeschichte der Rechentechnik und Datenverarbeitung weltweit und speziell in Göttingen nach.