Algen

Lebende Cyanobakterien-Kultur der Gattung Oscillatoria („Schwingalgen“)

Der Stamm SAG 74.79 Oscillatoria sancta wurde von W. Koch (1914-2006) aus einer Bodenprobe des Victoria-Hauses im Botanischen Garten der Universität Göttingen isoliert und in der Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (SAG) hinterlegt. Cyanobakterien waren die ersten Lebewesen, die mittels Photosynthese Sauerstoff produzierten. Auch heute noch spielen sie eine große Rolle in den globalen Stoffkreisläufen und werden in den unterschiedlichsten Fachdisziplinen erforscht. Die Göttinger Cyanobakterien-Kulturen dienen dabei als wertvolles Referenzmaterial.

W. Koch, 1970, Lichtmikroskopische Aufnahme: T. Darienko 2016

Blick in einen temperaturkonstanten Raum der Sammlung von Algenkulturen

Der Erhalt, die Erforschung und die Erweiterung der Bestände und fachspezifischer Methoden gehören zu den zentralen Aufgaben der Sammlung. Mit den Kulturen sind vielfältige Daten z.B. zur Herkunft, molekularer Signatur und Kultivierungsbedingungen verbunden. Diese werden ständig erweitert und online zur Verfügung gestellt. Die lebenden Kulturen der SAG werden bei fünf verschiedenen Temperaturen und über 40 selbst hergestellten, unterschiedlichen Nährmedien erhalten. Auch die Licht-Ansprüche unterscheiden sich bei vielen Kulturen.

Foto: Jan Vetter (JanVetter.com), 2013

Dauerstadien der in Göttingen hinterlegten Referenz-Kultur von Haematococcus („Blutregenalge“) 

Der Stamm SAG 192.80 Haematococcus pluvialis wurde 1959 aus einem sauren Tümpel am Bruchberg (Harz) isoliert und in der Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (SAG) hinterlegt. Die Blutregenalgen gehören zu den Grünalgen. Sie überdauern ungünstige Umweltbedingungen als rote Dauerstadien. Deren Farbe wird durch das eingelagerte Astaxanthin hervorgerufen. Dieses Carotinoid wird als natürlicher Zusatzstoff z.B. in der Fischzucht oder Kosmetikindustrie eingesetzt. In Göttingen sind 20 Isolate aus der ganzen Welt hinterlegt, die intensiv erforscht werden.

W. Koch, 1959, Lichtmikroskopische Aufnahme: M. Lorenz 2016

Petrischalen-Kulturen verschiedener Algen aus der Sammlung von Algenkulturen

Von jedem Isolat der Sammlung kann eine unbegrenzte Menge von identischen Kulturen hergestellt werden. Die Bestände sind dadurch für die Forschung, Lehre und Biotechnologie weltweit zugänglich. Sie werden mit den zugehörigen wissenschaftlichen Informationen in einem Online-Katalog präsentiert. Die Mitarbeitenden der Sammlung verschicken jährlich über 1.000 Algenkulturen. Die Vielfalt der Göttinger Bestände wird so auf dem Göttingen Campus, aber auch an Schulen, Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen weltweit intensiv als Forschungsgrundlage genutzt.

Foto: Maike Lorenz 2016

Sammlung von Algenkulturen Göttingen

Die Sammlung von Algenkulturen der Universität Göttingen (SAG) ist eine der weltweit größten und ältesten Lebend-Sammlungen für mikroskopisch kleine Algen und Cyanobakterien. Seit Ihrer Gründung im Jahr 1954 durch E.G. Pringsheim (1881-1970) ist Ihr Bestand auf mehr als 2.700 Isolate angewachsen. Diese stammen vor allem aus terrestrischen Lebensräumen und dem Süßwasser. Ein Fünftel der in Göttingen hinterlegten Algenisolate sind besonders wertvolle Typusstämme. Als biologisches Ressourcen- und Kompetenzzentrum besitzt die Sammlung internationales Ansehen und dient weltweit der Wissenschaft, Lehre und Biotechnologie.

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