Eid des Licentiaten der Rechte
Akten sind Texte. Ihr Inhalt ist oft juristisch, wie dieser Eid, den leisten musste, wer zum Licentiaten der Rechte (einer Art von Doktorwürde) promoviert werden wollte. Dazu wurden diese (leeren) Formulare gebraucht. Aktenstücke sind „flach“. Sie sind wichtige Quellen der historischen Forschung, aber selten staunenswerte Objekte. Einige Papierfiguren, die aus denselben Formularen gefaltet wurden, verdeutlichen den Unterschied.
Sekretariat der Universität Göttingen / 18. Jahrhundert
Revidiertes Verzeichnis des akademischen Personals
Akten konservieren Dynamik. Menschen haben damit Aufgaben der Universität erledigt. Als Summe der Akten ist das Archiv ein kollektives Gedächtnis. Hier wurde ein Korrekturabzug des gedruckten Personalverzeichnisses für das Wintersemester 1889/90 benutzt, um handschriftlich die Änderungen für das folgende Sommersemester zu planen. Im performativen Akt des Schreibens wird die Zukunft gestaltet.
Sekretariat der Universität Göttingen / 1889
Namensliste der Studierenden und Immatrikulationskarten
Das Archiv sammelt nicht, sondern übernimmt bis heute regelmäßig die Akten der Universitätsverwaltung zur dauernden Aufbewahrung. Es dokumentiert, was verwaltet wurde: Gebäude, Instrumente oder Menschen. Alle Studierenden wurden in solchen Karteien und Listen erfasst. Stempel dokumentierten den Studienverlauf.
Sekretariat der Universität Göttingen / 1918, 1934
Behördenakte im Archivkarton
Das Universitätsarchiv bewahrt die historischen Akten der Universität wie Urkunden, amtliche Korrespondenz und Register. Akten sammeln unterschiedlichste Dokumenten, die vor der Erfindung des Schnellhefters mit Nadel und Faden in unverwüstliche Pappumschläge eingenäht wurden. Im Archiv schützen Kartons die Akten vor Staub und Beschädigungen.
Sekretariat der Universität Göttingen / 1932
Universitätsarchiv
Das Universitätsarchiv besitzt die Funktion eines Staatsarchivs für die Hochschule. Es hat die Aufgabe, aus dem Schriftgut aller Einrichtungen der Universität das Archivgut zu übernehmen, zu erschließen und nutzbar zu machen. Dazu gehören alle Verwaltungsunterlagen, die für die Erfüllung öffentlicher Aufgaben und die historische Forschung von bleibendem Wert sind. Die Bestände des Universitätsarchivs Göttingen sind besonders wertvoll, da sie eine vollständige Überlieferung der zentralen Universitätsbehörden seit Gründung der Hochschule im Jahr 1737 bieten und nicht durch Kriegsverluste oder Zerstörungen dezimiert worden sind.