Adresse:
Archäologisches Institut der Universität Göttingen
Nikolausberger Weg 23
37073 Göttingen
www.uni-goettingen.de/archaeologischesammlungeng
Öffentliche Ausstellung: nein
Ansprechperson: Dr. Daniel Graepler
Tel.: 0551 39-7502, -7497
E-Mail: sekretariat.archinst@phil.uni-goettingen.de
Mit über 40.000 Münzen und Medaillen ist die Georgia Augusta im Besitz des deutschlandweit drittgrößten akademischen Münzkabinetts (nach denen der Leipziger und der Tübinger Universität). Die Sammlung wurde 1773 begründet, als die Naturalien und »Kunstsachen«, darunter auch zahlreiche Münzen des Göttinger Professors Christian Wilhelm Büttner (1716 – 1801), für die Georg-August-Universität erworben wurden. Daraus entstand unter Leitung von Christian Gottlob Heyne (1729 – 1812) das »Königliche Academische Museum«. Als Altphilologe interessierte sich Heyne vor allem für die Münzen der Römischen Republik, die Sammlung enthielt jedoch von Beginn an auch nachantike Münzen.
Reichen Zuwachs brachten wiederholte Schenkungen des russischen Barons Georg Thomas von Asch (bis 1807), eines bedeutenden Gönners der Georgia Augusta, darunter eine große Serie russischer Medaillen, der Grundstock der Göttinger Medaillensammlung. Tor der Gründung des Provinzialmuseums in Hannover wurden regelmäßig Münzfunde aus dem Königreich Hannover an die Göttinger Sammlung übergeben. Im Jahr 1842 erhielt sie schließlich einen eigenen Etat und konnte, vor allem auf Initiative von Friedrich Wieseler (1811 – 1892) hin, zügig ausgebaut werden. Im 20. Jahrhundert kamen – neben den geretteten Beständen der ehemaligen Albertus-Universität Königsberg – einige große Privatsammlungen hinzu, darunter mehr als 9.000 mittelalterliche und neuzeitliche deutsche Münzen aus dem Besitz des Germanisten Edward Schröder (1858 – 1942) und zuletzt (1991) die Sammlung Bachmann mit islamischem Schwerpunkt.
Heute umfasst das Göttinger Münzkabinett ca. 5.900 griechische, 9.600 römische, 950 byzantinische, 3.900 orientalische, 2.100 mittelalterliche und 15.600 neuzeitliche Münzen sowie ca. 1.700 Medaillen und Plaketten. Hinzu kommen sowohl rund 4.000 Bleiabschläge neuzeitlicher Münzen als auch zahlreiche Münzabgüsse. Vor allem selten bezeugte Typen, zum Beispiel im Bereich griechischer Bronzeprägungen, machen die Göttinger Sammlung für die internationale Forschung interessant. Aufgrund ihrer großen thematischen Breite bietet sie aber auch hervorragendes Anschauungsmaterial für die akademische Lehre.
Daniel Graepler